Stellungnahme zu Kündigungen und Betriebsrat

Als waschechtes Hamburger Unternehmen sind wir bei Goodgame Studios sturmerprobt, selbst wenn uns der Wind ordentlich ins Gesicht bläst. Wir befinden uns in einem ausgewachsenen Medienorkan. Goodgame Studios wird vorgeworfen, Mitarbeitern gekündigt zu haben, weil sie einen Betriebsrat gründen wollten.

Wir wollen an dieser Stelle diese und andere falsche Behauptungen, die von der Gewerkschaft Ver.di und in der Presse erhoben wurden, aus unserer Sicht kommentieren und richtigstellen.

 

UPDATE, 29. Januar 2016:

Vorwurf: Ein schwerbehinderter Mitarbeiter wurde gekündigt, ohne das hierfür nötige gesonderte Verfahren einzuhalten!

Realität: Stimmt, uns ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen!

Beim Ausspruch einer Kündigung gegenüber einem schwerbehinderten Arbeitnehmer ist dessen Schwerbehinderteneigenschaft übersehen worden. Wir bedauern das außerordentlich. Im nachträglich eingeleiteten Verfahren hat das Integrationsamt Hamburg einer Kündigung zum 29. Februar 2016 zugestimmt.


 

UPDATE, 22. Januar 2016:

Vorwurf: Goodgame Studios nutzt das Feelgood Management als Ersatz für einen Betriebsrat.

Realität: Falsch, das Feelgood-Team ist nur ein Baustein, um Mitarbeitern das bestmögliche Arbeitserlebnis bieten zu können.

Bei Goodgame Studios sind wir uns bewusst, dass wir nur dann langfristig erfolgreich sein werden, wenn unsere Mitarbeiter ihr volles Potential entfalten können. Aus diesem Grund bieten wir auch eine Reihe von Maßnahmen zur Teilhabe an der Entwicklung des Unternehmens.

Die vielfältigen Leistungen unseres vierköpfigen Feelgood-Teams sind hier nur ein Baustein in der Gesamtstrategie, Mitarbeitern das bestmögliche Arbeitserlebnis zu bieten. Darüber hinaus stellt sich beispielsweise das Management jeden Monat dem gesamten Unternehmen, um aktuelle Themen zu diskutieren. Die hier identifizierten Probleme werden u.a. von einer eigens eingerichteten interdisziplinären Arbeitsgruppe zur Mitarbeiterbindung angegangen. Auch anonymes Feedback ist in anderen Formaten möglich. Dieses Leistungspaket haben wir kontinuierlich optimiert und werden dies auch weiterhin tun.

 

Vorwurf: Goodgame Studios hat die Mitarbeiter massiv vor der Betriebsversammlung unter Druck gesetzt, um einen Betriebsrat zu verhindern.

Realität: Falsch, die Mehrheit der Mitarbeiter hat sich in einer direkten und geheimen Wahl für eine alternative Mitarbeitervertretung entschieden.

Zu keinem Zeitpunkt hat das Unternehmen seine Mitarbeiter unter Druck gesetzt oder ihnen gar Konsequenzen angedroht. Wir haben in den vergangenen Wochen mehrfach betont, dass wir jede Form der Mitarbeitervertretung im Unternehmen respektieren werden und einen vertrauensvollen und konstruktiven Umgang pflegen möchten. Außerdem wurden alle Mitarbeiter mehrfach dazu aufgefordert an der Betriebsversammlung teilzunehmen und entsprechend ihrer Präferenz abzustimmen.

Trotz massiver Werbung für den Betriebsrat seitens ver.di auf der Betriebsversammlung sowie einer offenen und ausgewogenen Aussprache bei dieser Veranstaltung haben sich fast zwei Drittel (62,8 Prozent) der Belegschaft für eine alternative Mitarbeitervertretung ausgesprochen.

Die vielfach zitierten Flyer und Präsentationscharts, die explizit für die alternative Mitarbeitervertretung werben, stammen ohne Ausnahme von der Arbeitsgruppe, die dieses Modell aus eigenem Antrieb und ohne Auftrag oder Zutun der Geschäftsführung erarbeitet. Es stand jedem Mitarbeiter frei, sich in gleicher Weise für einen Betriebsrat einzusetzen und für dieses Modell zu werben.

 

Vorwurf: Goodgame Studios versucht ein schwaches Alternativgremium zu etablieren, um wirkungsvolle Teilhabe und einen Betriebsrat zu verhindern.

Realität: Falsch, unsere Mitarbeiter entwickeln für sich die passendste Mitarbeitervertretung mit weitreichenden Kompetenzen und starker Absicherung.   

Unsere Mitarbeiter haben aus eigenem Antrieb und unabhängig von der Geschäftsführung einen Vorschlag für eine passgenaue Mitarbeitervertretung entwickelt. Das Unternehmen hat diesen konkreten Vorschlag begrüßt und Unterstützung für die weitere Ausarbeitung zugesichert.

Die Vertretung wird über weitreichende Kompetenzen verfügen, die maßgeschneidert sind auf die Bedürfnisse aller Mitarbeiter. Diese können sich auch auf Bereiche erstrecken, die ein Betriebsrat nicht erfasst, beispielsweise im Gebiet der Fort- und Weiterbildung.

Darüber hinaus ist sich das Unternehmen der starken rechtlichen Position des Betriebsrats bewusst und begrüßt dieses Prinzip auch. Deshalb wird das zu gründende Gremium auf einem Vertrag beruhen, der über umfangreiche Sicherungmechanismen verfügen wird, die beide Seiten langfristig an den Vertrag binden und Verstöße sanktionieren. Das kann beispielsweise bedeuten, dass Verstöße der Geschäftsführung, die gewählten Mitarbeitervertreter verpflichtet, die Wahl eines Betriebsrats einzuleiten.


 

Vorwurf: Das Management von Goodgame Studios lehnt einen Betriebsrat ab!

Realität: Falsch, das Management befürwortet Mitbestimmung!

Mitarbeiterpartizipation ist für uns sehr wichtig und wir bieten bereits verschiedene Formate dafür: Mitarbeiter können z.B. in Vollversammlungen und Kamingesprächen Fragen direkt an die Geschäftsführung richten. Auch anonymes Feedback ist in anderen Formaten möglich und es gibt seit einigen Monaten eine Arbeitsgruppe, die sich für die Belange der Mitarbeiter einsetzt. Wollen die Mitarbeiter darüber hinaus einen Betriebsrat, verhindern wir das selbstverständlich nicht.

 

Vorwurf: Die Gekündigten wurden entlassen, weil sie einen Betriebsrat gründen wollten!

Realität: Falsch, die Gekündigten wurden aus anderen, individuellen Gründen entlassen!

Jede Kündigung fällt uns enorm schwer und wir überdenken diese daher stets sehr sorgsam.

Wir haben definitiv nichts von einer geplanten Betriebsratsgründung gewusst. Auch gegen diese in der Presse verbreitete Verdächtigung wehren wir uns mit Nachdruck. Für jede Kündigung gibt es zwingende, individuelle betriebliche Gründe, wie z.B. den Abbau von Überkapazitäten, Fehlverhalten oder Leistungsdefizite.

 

Vorwurf: Alle 28 Gekündigten wollten einen Betriebsrat gründen!

Realität: Falsch, offenbar wollte nur ein Teil der Gekündigten einen Betriebsrat gründen!

Ver.di bestätigt selbst in ihrer Pressemitteilung, dass nicht allen Mitarbeitern, die offenbar aktiv an der Planung einer Betriebsratsgründung beteiligt waren, gekündigt wurde! Außerdem haben die Betroffenen auf einer ver.di-Veranstaltung am 16. Dezember auf Nachfrage mitgeteilt, dass wiederum nur ein Teil von ihnen aktiv an einer solcher Planung beteiligt war.   

 

Vorwurf: Vor den Gesprächen gab es keine leistungsbewertenden Gespräche oder Abmahnungen!

Realität: Falsch, es gab ausführliche Gespräche und Abmahnungen!

Bei Kündigungen aus betrieblichen Gründen bedarf es keiner vorhergehenden Abmahnungen. Mit allen Mitarbeitern, bei denen darüber hinaus auch Leistungs- und Verhaltensdefizite mit für unsere Entscheidung ausschlaggebend waren, ist im Vorfeld hierüber – teilweise auch mehrfach – gesprochen worden.

 

Vorwurf: Den Gekündigten wurde kein Grund für ihre Entlassung gegeben!

Realität: Falsch, jeder Gekündigte wurde zu einem klärenden Gespräch eingeladen!

Allen Mitarbeitern ist ein persönliches Gespräch angeboten worden. Leider hat – jedenfalls bislang – nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter davon Gebrauch gemacht. Für solche Gespräche, in denen dann – konkret für jeden Mitarbeiter – auch die Gründe für unsere Maßnahme dargelegt werden können, stehen wir auch weiterhin zur Verfügung.

 

Vorwurf: Manche der von den Gekündigten besetzten Stellen wurden bereits wieder besetzt!

Realität: Falsch, keine der von den Gekündigten besetzten Stellen wurden bereits wieder besetzt!

 

Vorwurf: Goodgame Studios versucht die Wahl eines Betriebsrats zu verschleppen!

Realität: Falsch, wir wollen unbedingt, dass alle Mitarbeiter gut informiert an einer Betriebsversammlung teilnehmen können!

Auch dieser in die Presse gestreute Vorwurf ist absurd. Ver.di hatte zunächst versucht, unsere Mitarbeiter so schnell wie möglich für eine Wahl noch im Dezember einzuladen:

  • in deutscher Sprache, die über 36% der Belegschaft nicht spricht,
  • in einen Raum, der nur für 96 Personen (7,5% der Mitarbeiter) Platz bietet,
  • zu einer Zeit, zu der viele Mitarbeiter bereits im Weihnachtsurlaub sind,

Wir haben uns nun mit ver.di einvernehmlich darauf verständigt, die Betriebsversammlung am 19.01.2016 in einer gemeinsam festgelegten großen Räumlichkeit in Hamburg durchzuführen.

Die Mitarbeiter können so verständlich auf Englisch eingeladen werden, die Urlaubszeit ist dann vorüber, der Raum bietet genug Platz für alle und jeder hat genug Zeit, sich vorab zu informieren.

Wir begrüßen es ausdrücklich, wenn so viele Mitarbeiter wie möglich zur Wahl gehen und dort die für sie richtige Entscheidung treffen.

 

Vorwurf: Ein schwerbehinderter Mitarbeiter wurde gekündigt, ohne das hierfür nötige gesonderte Verfahren einzuhalten!

Realität: Stimmt, uns ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen!

Bedauerlicherweise ist beim Ausspruch einer Kündigung gegenüber einem schwerbehinderten Arbeitnehmer dessen Schwerbehinderteneigenschaft übersehen worden. Wir bedauern das außerordentlich und versuchen, den Fall einvernehmlich zu lösen.

 

Wir haben gegenüber der Öffentlichkeit vom ersten Tag an großtmögliche Transparenz walten lassen, soweit dies der enge rechtliche Rahmen in solchen Fällen erlaubt. Wir werden dies auch weiterhin tun, um unsere Sicht auf die Dinge darzulegen, auch wenn sie am Ende nicht immer den Weg in die Berichterstattung schafft oder durch falsche Behauptungen überlagert wird. Aber wir vertrauen darauf, dass die oft stille Mehrheit sich ein eigenes differenziertes Bild macht.