Management-Guru Jurgen Appelo zum Thema „Glück durch das richtige Management“

Heutzutage ist es ganz normal, dass man sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben nach ständiger Verbesserung strebt und sein Glück finden will. Auch wir bei Goodgame arbeiten stets daran, ein besseres Unternehmen und glückliche Teams aufzubauen, weil wir davon überzeugt sind, dass das die Grundlage für gute Spiele ist. Aus demselben Grund sind wir bestrebt, unsere Führungsqualifikationen zu verbessern und deshalb luden wir Jurgen Appelo, den Autor des Buchs Managing for Happiness, diese Woche zu uns ein, um über „Spiele, Tools und Methoden zur Motivation von Teams“ zu sprechen. Das Mantra des Gurus des Personalmanagements: Glückliche Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter. In einer beflügelnden Rede teilte er sein praktisches Wissen über Führungstechniken sowie seine Ideen zur Entfaltung der persönlichen Entwicklung innerhalb von Teams mit uns.

Schnell akzeptierten wir Jurgen als unseren Coach, als er von seinem Hintergrund als Software Engineer erzählte und über seinen Traum sprach, nach seinem Studium ein Spieleunternehmen zu gründen. Die meisten seiner Tipps zum Personalmanagement stammen aus seiner Zeit als CIO einer Softwareentwicklungsfirma, die, ähnlich wie Goodgame Studios, sehr schnell gewachsen ist. Er fragte uns, ob wir der Meinung sind, dass Erfolg zu Glück und Zufriedenheit führt, oder dass vielmehr Glück und Zufriedenheit zu Erfolg führt – und 90 % der anwesenden Goodgamer stimmten der zweiten Aussage zu. Gespannt lauschten wir seinen Geheimnissen.

Jurgen erzählte uns, dass er früher keinerlei Erfahrung als Manager hatte, aber es schnell gelernt hat, indem er Experimente durchführte. Das erste davon waren die „360 Abendessen“. Dafür erstellte er eine Tabelle mit den Namen aller Angestellten, wählte eine kleine Gruppe davon zufällig aus und lud sie zum Essen zu sich nach Hause ein. Er besorgte die Einkäufe und hatte ein Kochrezept vorbereitet, aber als die Gäste eintrafen, sollten sie das Kochen übernehmen – wovon sie vorher natürlich nichts geahnt haben. Dieses Experiment war erfolgreich, weil er damit eine Umgebung schuf, in der seine Mitarbeiter sich selbst organisieren konnten, um zusammen mit viel Spaß etwas Schönes zu erschaffen, wodurch sie sich glücklicher fühlten. Das ist nur ein Beispiel von vielen, um zu verdeutlichen, warum Jurgen so stark daran glaubt, dass Spaß ein entscheidender Faktor dabei ist, ein besserer Manager und kreativerer Mitarbeiter zu werden.

Jürgen ist sich sicher, dass die Durchführung vieler solcher Experimente die Einsatzbereitschaft und Hingabe der Mitarbeiter erheblich erhöht. Warum das so ist? Experimente als solche motivieren Menschen, da sie neue Erfahrungen möglich machen. Außerdem bergen sie das Potenzial, zu einem größeren Erfolg zu führen.

Ein vorgeschlagenes Experiment, die Jurgen selbst in seinem Team als etablierte Methode anwendet, ist die Erstellung von „Personal Maps“. Mit ihnen soll die Kommunikation im Team verbessert und das gegenseitige Verständnis gefördert werden. Dahinter steht die Idee, dass eine geistige (nicht räumliche) Nähe der Schlüssel für einen guten Teamgeist ist und sie dadurch erreicht werden kann, dass Konzepte wie Mind Maps auf Menschen angewendet werden. Wenn also neue Mitglieder in sein Team kommen, bittet Jurgen sie darum, eine Landkarte oder „Map“ über sich selbst zu erstellen. Anschließend dürfen sie die Map nicht selbst präsentieren, sondern das restliche Team wird aufgefordert, Fragen zu stellen. Diese Maps sind sehr individuell und sehen je nach Person anders aus, aber normalerweise entdeckt jeder Parallelen zum eigenen Leben. Dadurch werden Verbindungen geschaffen, die das Teamgefühl und die Zusammenarbeit stärken.

Eine weitere erfolgreiche Methode ist die Einführung von Leistungsboni, also zusätzliches Geld anhand der Leistung des Einzelnen. Anders als bei normalen Bonussystemen wird hier aber nicht einfach am Ende des Jahres ein zusätzlicher Betrag vom Manager ausgezahlt; stattdessen hat Jurgen ein neues System entwickelt, bei dem jeder Mitarbeiter denselben Bonus bekommt. Einziger Haken: Sie dürfen das Geld nicht für sich selbst behalten, sondern sollen es nach eigenem Ermessen an ihre Kollegen verteilen, was einer messbaren Rundum-Leistungsbeurteilung gleichkommt. Zusätzlich gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt, an dem der Bonus ausgezahlt wird. Jeden Monat darf das Team einmal würfeln und bei einer sechs bekommen sie das bis dahin angesammelte Geld. Auch diese Methode setzt auf Spannung und Spaß, motiviert und macht damit letztendlich die Mitarbeiter glücklicher.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Jurgen uns dazu ermutigt hat, immer wieder Experimente durchzuführen und neue Dinge auszuprobieren. Er betonte, dass jeder den Anfang machen kann und man kein Manager sein muss, um neue Ideen zu testen. Für ihn sind Experimente wie Spiele, daher sollten sie uns Goodgamern doch leichtfallen! Auf die Plätze, fertig, los!

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